Kreuz holen

Karsamstag, direkt nach dem Semmelsegnen ziehen die

Poskebrüder der Waterpoote in den nahgelegenen Stadtwald um

das Poskekreuz, das Osterkreuz zu holen.

Der am Karfreitag ausgesuchte und mit einem „W“

gekennzeichnete Baum wird nach alter Vätersitte mit Axt und

Handsäge zu Fall gebracht. Die ersten Axtschläge sind dem

Poskevatter vorbehalten.

„ Gott zur Ehr, uns zur Freude schlagen wir nach altem Brauch,

diesen schön gewachsenen Baum“

„Guatt tau Ehre, uns tau me fröggen, slott fi no ollem Bruk, düesen

schöin wassenen Boum“!!

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Ein guter Pinn Schnaps wird daran geschüttet. Dies erinnert daran,

dass in früheren Jahren der Baum aus „ Grautvatters Biärg“, also

heimlich im Wald geholt wurde.

Das die Teilnehmer nichts verraten durften und sogar

Stillschweigen schwören mussten war verständlich. Die Geschichte

erzählt, dass im Jahr 1879 einige Poskebrüder über eine rechtlange

Zeit im Gefängnis einsitzen mussten. Man hatte sie bei diesem „

Waldfreefel“ erwischt.

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