Die Osterlaterne besticht durch den großen Unterbau in Form einer Wappenkartusche. Darauf sitzt ein Kreuz, ebenfalls aus starkem, geschlagenem Blech. Die Lüchte ist verglast.
Ursprünglich scheint die Osterlaterne einfach mit weißem Milchglas verglast gewesen zu sein. In alten Aufzeichnungen wird berichtet, dass aus Armutsgründen heraus anstatt der Verglasung einfaches Butterbrotpapier eingesetzt wurde. Oftmals hat sich Malermeister Clemens Ortmann wie auch sein Sohn Georg oder Enkel Claus um die Lüchte gesorgt.
Im Jahr 1973 ist das Glas der Laterne nach der Osterabendprozession bei einem Sturz zerbrochen. Der damalige Poskevatter der Waterpoote Otto Hellner wandte sich an den damaligen Miteigentümer der Fa. Franz Viegener II, Herrn Elmar Viegener. Elmar Viegener beauftragte die Glasmalerei-Werkstatt Dr. H.Oidtmann – Fachwerkstätte für Glasmalerei, Mosaike und Restaurierungen in Linnich mit der Restaurierung. Da es keine Unterlagen zum Originalzustand der Lüchte gab, wurde eine Neufassung der Verglasung beschlossen.
Entwurf und Ausführung der Neuverglasung wurde in die Hände eines sehr versierten Glasbildners gelegt. Wilhelm Buschulte aus Unna in Westfalen.
Wilhelm Buschulte wurde 1. November 1923 in Unna, Westfalen geboren und starb am 28. März 2013 ebenfalls in Unna mit 92 Jahren. Buschulte war Maler Grafiker und Glasbildner. 1943 und dann direkt nach dem Krieg studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München. Sein Lehrherr war Hans Gött, dessen Meisterschüler er war. Er wandte sich ab 1951 der künstlerischen Fenstergestaltung zu und lebte ab 1953 freischaffend in Unna. Er arbeitet oft für die Firma Peters im ostwestfälischen Paderborn. Die Firma führt Neuanfertigungen in allen bekannten Bearbeitungstechniken aus. Die Zusammenarbeit mit Glaskünstlern (darunter Wilhelm Buschulte, Tobias Kammerer, Jochem Poensgen, Johannes Schreiter, Alexander Beleschenko, Martin Donlin) wurde und wird intensiv gepflegt. So finden wir Arbeiten von Wilhelm Buschulte im Auftrag für die Firma Peters unter anderem an der Bielefelder Heilig Geist Kirche, St. Petrus Canisius in Hagen, in der Filialkirche St. Josef in Fröndenberg und besonders viele Arbeiten an Kirchen in Dortmund wie zum Beispiel St. Gertudis oder St. Barbara in Dortmund Dorstfeld.
Vielfach arbeitete er im Auftrag der Fa. Oidtmann in Linnich. Die Werkstatt Oidtmann wurde 1857 von Dr. med Heinrich Oidtmann in Linnich im Rheinland gegründet.
So arbeitete Wilhelm Buschulte 1979 am Kaiser Dom in Aachen, am Dom in Hildesheim oder auch am Peter und Pauls Dom in Münster. Neben seinen Arbeiten in Köln St. Maria im Capitol oder St. Gereon finden wir auch Werke im heimischen Raum wie zum Beispiel in der St. Clemens Basilika in Drolshagen. Als einer seiner Hauptwerke gilt die komplette Neuverglasung und Gestaltung der Paulskirche in Frankfurt, der Wiege unserer Demokratie und Ort der jährlichen Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels. Im Laufe der Jahre hat der Künstler an zahlreichen Wettbewerben und Ausstellungen teilgenommen. 1958 waren Portalfenster der Kirche des Vatikans bei der Weltausstellung in Brüssel zu sehen und 1964 beim Wettbewerb „Das Beste Glasbild“ bekam er den ersten Preis zugesprochen. Sein Blick galt dem Außergewöhnlichen. So hatte er 1973 eine eigene Ausstellung in der katholischen Akademie in Schwerte. Von ihm stammen auch die dortigen Fenster. Trotz der vielen Erfolge machte Buschulte nie Aufhebens um seine Person. Für ihn war es ein Geschenk, das er geben durfte.